Ist nicht alles Web 2.0?
Es ist schon seltsam, welche Dienste sich neuerdings mit dem Label Web 2.0 schmücken. Klar, schließlich kann man heute nichts mehr im Internet verkaufen, wenn es nicht irgendwie mit diesem Hype in Verbindung zu bringen ist. Und das der Begriff Web 2.0 ja auch nicht klar umrissen ist, ist also eigentlich alles Web 2.0.
Zum Beispiel bin ich auf die Seite von
Zweitgeist gekommen. Hier springt einem zuerst einmal die Überschrift Web 2.0 lebt entgegen. Und natürlich ein obligatorischer Beta-Button für eine Closed Beta. Worum geht es: Mithilfe eines zusätzlichen Programms kann man beim Surfen mit dem Browser sehen, wer sich noch gerade auf dieser Seite befindet. Natürlich nur, wenn er auch dieses Programm benutzt. Sehen kann man das dann durch Avatare, dieim Browser-Fenster erscheinen und die man entsprechend anpassen kann. Findet man nun solche anderen Zweitgeister, kann man sich mit ihnen unterhalten. Das ganze kann natürlich nur funktionieren, wenn genügend Leute zusammenkommen. Kein Wunder also, dass die Macher selber auf Google und Ebay verweisen, wo sich erfahrungsgemäß immer genug Leute aufhalten. Im Grunde ist das also ein weiterer Webchat mit Avataren, wo die Räume durch die besuchten Webseiten gegeben sind.
Wem das nun bekannt vorkommt: So eine Art von Anwendungen gibt es schon eine ganze Zeit. So hat
Sascha A. Carlin bereits ähnliche Dienste zusammengetragen und auch in diesem
Forumsbeitrag auf Golem wird die Vermutung geäußert, dass das ganze wohl schon aus dem letzten Jahrtausend kommt.
Also, fassen wir zusammen: Also, fassen wir zusammen: Wenn die alte Idee aus der New Econemy-Zeit nicht mehr so läuft, einfach etwas mit Avataren erweitern, ein Web 2.0-Label drauf und das ganze kostenlos verteilen. Jetzt fehlt nur noch, dass sich ein Risikokapitalgeber findet, der da entsprechend Geld zusteuert. Kommt mir irgendwie bekannt vor, das ganze...
doesbaddel am 04. Oktober 06
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Neues aus dem Rechtswesen
Wie soeben bekannt wurde, hat das Bundeskabinett heute eine Reihe von neuen Gesetzesvorhaben auf den Weg gebracht, die zum 1. Januar 2010 in Kraft treten sollen. Dazu gehört unter anderem die gesetzliche Verankerung von Pauschalabgaben auf eine Reihe von Gegenständen des täglichen Bedarfes. So müssen ab dem nächsten Jahr auf Hämmer und Schraubenzieher bei Kauf eine zusätzliche Abgabe von 5,45 Euro entrichtet werden. Begründet wird die Abgabe mit der Möglichkeit, dass diese Werkzeuge zu Einbrüchen genutzt werden können. Die Abgaben werden direkt den Versicherungsgesellschaften als direkte Leidtragende zugestellt. Ein Sprecher des Versicherungsverbandes begrüßte diese Maßnahme, verwies aber gleichzeitig auf die neueste Erhebung, nach der auch Pflastersteine und Bohrmaschinen den Einbruch in Deutschland erheblich Vorschub leisten würden. Auch die Registrierungspflicht, die der Sprecher im Namen des Verbandes forderte, um so potentielle Straftäter schneller zu identifizieren, sei bereits in einem weiteren Korb der Gesetzesnovelle verankert. Um den Verwaltungsaufwand gering zu halten, werden die Daten direkt von den Versicherungesellschaften verarbeitet, wie es eine EU-Vorschrift vorsieht.
Des weiteren sollen auch auf Äpfel und Birnen jeweils 27 Cent zusätzlich erhoben werden. Diese Entscheidung geht auf eine Initiative der Pharmaindustrie zurück, die glaubhaft machen konnte, dass durch den Genuss von diesem Obst dieser jährlich ein Schaden in Milliardenhöhe entstünde. Mit dem zustehenden Geld will die Industrie 500 der eigentlich 2700 abzubauenden Arbeitsplätze retten, wenn es noch Zugeständnisse der Arbeitnehmer gibt.
Soeben erreicht uns noch diese Meldung: In Berlin hat nun endgültig das letzte Plattenlabel seinen Standort geschlossen. Nachdem die Verbraucher in den letzten Jahren immer weniger Musik der von den Labeln herausgegebenen Künstler gekauft haben, ist das Geschäft zuletzt nicht mehr rentabel gewesen. In einer Pressemittelung verwies die Geschäftsführung auf die immer noch gigantische Zahl an Urheberechtsverletzungen. Dass in diesem Jahr über die Webseiten der unabhängigen Künstler soviel CDs und Musik-Downloads 13 % mehr verkauft wurde als letztes Jahr und sich der Trend damit im dritten Jahr in folge fortsetzt, verwies die Geschäftsführung in das Reich der Legenden. Mit der Schließung verlieren 150 Mitarbeiter in ganz Deutschland ihre Arbeit. Betroffen sind indirekt auch 250 Arbeitsplätze in verschiedenen Anwaltskanzleien sowie 50 in der Lobbybewegung.
doesbaddel am 25. März 06
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Musik-Empfehlungen
So ziemlich am Anfang meiner Internetzeit, dass muss so 1997 gewesen sein, habe ich einen Dienst namens FireFly entdeckt. Bei diesem konnte man seine zehn Lieblingsfilme eintragen und dieser hat dann fünf weitere vorgeschlagen. Bei diesen konnte man nun angeben, ob man sie mochte, langweilig fand oder noch nicht kannte. Dann wurden wieder fünf Filme vorgeschlagen usw. Während am Anfang noch ziemlich abstruse Vorschläge kamen, wurden diese mit der Zeit immer besser, so dass ich einige ziemlich nette Filme darüber kennen gelernt habe, die ich sonst sicher nicht gesehen hätte. Natürlich wusste ich schon damals, dass die Anregungen durch eine große Datenbank entstanden, wo andere ebenfalls ihre Filme bewerteten. Leider stellte der Dienst einige Zeit später die Website mit der Begründung ein, man habe nun das Produkt ausgiebig getestet und wolle es nun verkaufen.
Jahre später fing Amazon an, unter die Bücher, die man bestellen wollte, Hinweise auszugeben in der Art ?Menschen, die dieses Buch gekauft haben, interessierten sich auch für...“. Leider scheint hier der Datenbestand nicht groß genug oder die Software dahinter nicht ausgefeilt genug. Jedenfalls werden mir oft Produkte empfohlen, die ich entweder schon habe oder mich nicht im geringsten interessieren.
Nun habe ich aber wieder zwei Webseiten gefunden, die scheinbar mehr Know-how hineingesteckt haben. Zum einen ist das
Pandora. Hier kann man ein Musikstück angeben und Pandora untersucht dieses nach bestimmten Merkmalen, die es in einer Datenbank gespeichert hat. Diese baut auf dem Music Genome Project auf, in der seit sechs Jahren Musikstücke nach bestimmten Merkmalen kategorisiert werden. Ist das Stück gefunden worden, spielt Pandora in einem eigenen Player Songs mit ähnlichen Merkmalen. Dabei ist die Musikauswahl recht gut und wenn es mal in die falsche Richtung abdriftet, kann man auch gegenlenken.
Noch besser gefällt mir aber
Last.FM, welches nicht auf einer selbstdefinierten Datenbank aufbaut, sondern, wie damals FireFly, auf den Angaben der anderen Benutzer. Dabei gehen die Macher davon aus, dass man die Musik, die man am Computer hört, auch gut findet. Also gibt es ein kleines Plugin für die gängigsten Player, welches die Informationen über das gerade gespielte Stück an den Last.FM-Server schickt. Hat der Server einige Zeit genug Informationen gesammelt, so kann man zum einen ebenfalls über einen eigenen Player vorgeschlagene Musikstücke anhören oder sich weitere Interpreten empfehlen lassen. Dabei ist ganz witzig, dass es einen Schieberegler gibt, bei dem man bestimmen kann, ob man eher gängige Interpreten oder lieber etwas Ausgefalleneres will. Daneben gibt es Informationen über die Interpreten, welche Stücke von den Leuten besonders gerne gehört werden und welche Stücke man selber gerne hört. Und das wäre vielleicht auch der erste Dienst, bei dem ich überlegen würde, sogar Geld dafür zu bezahlen.
doesbaddel am 11. Februar 06
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Es ist mal wieder soweit...
doesbaddel am 04. Dezember 05
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Photokunst
Wer schon immer mal wissen wollte, wie es die berühmten oder berühmt werden wollenden Menschen es schaffen, auf Postern und vor allem den Titelseiten der Illustrierten so gut auszusehen, sollte mal einen Blick auf die Seite von
Glenn Feron werfen. Dieser verdient sein Geld mit dem Retouchieren von Photos und hat es dabei zu einer gewissen Perfektion gebracht. Auf seiner Website stellt er ein paar Beispiele seiner Arbeit vor. Dabei zeigt er nicht nur das Ergebnis, sondern vor allem auch das Ausgangsphoto, so dass man direkt vergleichen kann. Einfach auf "portfolio" gehen, ein Photo auswählen und mit der Maus über das Photo gehen.
Es ist schon erstaunlich, dass er nicht nur Fettpölsterchen, Falten und Schatten wegretouchieren kann. So wird auch die Oberweite angepasst, das Make-up neu gestylte, Tätowierungen vollkommen eliminiert oder mal schnell die Decke, auf der die Personen sitzen, mit einem neuen Muster überzogen. Bei keinem dieser Bilder wäre ich darauf gekommen, was alles dabei verändert wurde. Dabei bin ich mir nicht sicher, ob das nur gute Handwerkskunst oder wirklich "State of the art" ist. Tatsache ist, dass ich in Zukunft die Cover der einschlägigen Programmzeitschriften mit einem etwas anderen Auge betrachten werde.
doesbaddel am 02. Dezember 05
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