Ist nicht alles Web 2.0?
Es ist schon seltsam, welche Dienste sich neuerdings mit dem Label Web 2.0 schmücken. Klar, schließlich kann man heute nichts mehr im Internet verkaufen, wenn es nicht irgendwie mit diesem Hype in Verbindung zu bringen ist. Und das der Begriff Web 2.0 ja auch nicht klar umrissen ist, ist also eigentlich alles Web 2.0.
Zum Beispiel bin ich auf die Seite von Zweitgeist gekommen. Hier springt einem zuerst einmal die Überschrift Web 2.0 lebt entgegen. Und natürlich ein obligatorischer Beta-Button für eine Closed Beta. Worum geht es: Mithilfe eines zusätzlichen Programms kann man beim Surfen mit dem Browser sehen, wer sich noch gerade auf dieser Seite befindet. Natürlich nur, wenn er auch dieses Programm benutzt. Sehen kann man das dann durch Avatare, dieim Browser-Fenster erscheinen und die man entsprechend anpassen kann. Findet man nun solche anderen Zweitgeister, kann man sich mit ihnen unterhalten. Das ganze kann natürlich nur funktionieren, wenn genügend Leute zusammenkommen. Kein Wunder also, dass die Macher selber auf Google und Ebay verweisen, wo sich erfahrungsgemäß immer genug Leute aufhalten. Im Grunde ist das also ein weiterer Webchat mit Avataren, wo die Räume durch die besuchten Webseiten gegeben sind.
Wem das nun bekannt vorkommt: So eine Art von Anwendungen gibt es schon eine ganze Zeit. So hat Sascha A. Carlin bereits ähnliche Dienste zusammengetragen und auch in diesem Forumsbeitrag auf Golem wird die Vermutung geäußert, dass das ganze wohl schon aus dem letzten Jahrtausend kommt.
Also, fassen wir zusammen: Also, fassen wir zusammen: Wenn die alte Idee aus der New Econemy-Zeit nicht mehr so läuft, einfach etwas mit Avataren erweitern, ein Web 2.0-Label drauf und das ganze kostenlos verteilen. Jetzt fehlt nur noch, dass sich ein Risikokapitalgeber findet, der da entsprechend Geld zusteuert. Kommt mir irgendwie bekannt vor, das ganze...