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So, nun habe ich mich auch gegen Schweinegrippe impfen lassen. Und was soll ich sagen: Ich lebe noch. Okay, mein Arm tut ein wenig weh, aber das kann bei jeder Impfung passieren. Ich habe mich sogar gleichzeitig gegen die normale Grippe impfen lassen. Natürlich habe ich mich im Vorfeld informiert und habe mich durch einige Berichte wie so viele verunsichern lassen. Aber als ich genauer recherchiert habe, ist mir klar geworden, dass das wirklich nur alles Panikmache ist, teilweise aus Unwissenheit, teilweise von selbsternannten Fachleuten, die Falschmeldungen streuen, die dann zum Beispiel von der Zeit oder dem PEI wieder richtiggestellt werden müssen.
Grundsätzlich ist es natürlich eine Entscheidung, die von jedem einzelnen getroffen werden muss. Aber wenn jeder einzelne soviel falsche Informationen bekommt, wie soll er dann noch objektiv entscheiden können?
Herr Knüwer berichtet über den stillen Tod des Brockhaus Lexikons. Das erinnert mich daran, dass ich im Sommer 1997 einen Abteilungsleiter des Verlages getroffen habe, mit dem ich mich kurz über die Zukunft des Lexikons unterhielt. Bereits damals gab es Lexika auf CDs und die ersten Versuche im Internet wurden unternommen. Ich sprach ihn also darauf an und fragte, ob er nicht glaube, dass über kurz oder lang das Lexikon in seiner damaligen Art (24-bändig, fast unbezahlbar) aussterben werde. Er lachte mir väterlich ins Gesicht und sagte mit der vermeintlichen Erfahrung des Alters, dass das sicher nie passieren würde. Lexika in gedruckter Form würde es immer geben. Die Leute wollten nicht auf dem Computer recherchieren, sie wollten ein richtiges Buch in der Hand halten. Sicher könnte das Internet eine Ergänzung seien, aber es würde nie (er betonte das "nie" sehr) die Bücher verdrängen. Auch ich bin in einem Haushalt aufgewachsen, wo im Bücherregal drei Bretter nur für das Lexikon reserviert waren. Und als Kind habe ich Stunden damit zugebracht, darin zu lesen, mir ein Querverweis zu nehmen, das eine Lexikon zurückzustellen, um ein anderes zu nehmen. Aber als das Internet aufkam, war für mich sehr klar, dass die Tages des Lexikons in gedruckter Form gezählt sein würden. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass es doch noch elf Jahre dauern würde, bis auch Brockhaus das zugibt.
Mittlerweile benutze ich ja sehr viele Webseiten und deren Dienst: Soziale Netzwerke, Bildablagen, Feedreader, Email, usw. Mittlerweile kann man einen Großteil der Programme auf dem Computer im Web benutzen. Und da hat man dann eben den Vorteil, dass man von jedem Computer über das Internet drankommt. Außerdem kann man meist die Dinge mit anderen Leuten teilen (wo es Sinn macht). Da Problem dabei ist nur, dass es meist nicht nur einen, sondern eine ganze Reihe von Anbietern gibt. Und da steht man dann immer vor der Entscheidung, welchen man nimmt und es dann auch den anderen mitteilt.
Zum Beispiel Soziale Netzwerke: Im beruflichen Umfeld hat sich ja Xing etabliert. LinkedIn ist ja in Deutschland noch nicht so richtig angekommen. Aber was für das private Netzwerk benutzen? StudiVZ ist ja momentan am weitesten verbreitet, aber nicht unbedingt bei meinen Freunden. Lokalisten machen ja sogar Fernsehwerbung. Und Facebook steht schon in den Startlöchern, ist aber noch nicht auf Deutsch verfügbar. Was also nehmen? Welches Profil am meisten pflegen? Oder sich einfach überall anmelden?
Beispiel Bilderdienst: Ich benutze eigentlich Flickr. Da muss man aber Mitglied sein, um auf meine geschützten Bilder zuzugreifen, was einige Freunde nicht wollen. Picasa ist nicht so benutzerfreundliche. Viele Freunde benutzen irgendwas, was ihnen der Email-Dienst (web.de, GMX) bereitstellt.
Am schlimmsten ist es ja dann, wenn so ein Dienst eingestellt wird. Wie kriegt man dann die Daten / Dokumente wieder da runter? Oder muss man dann wirklich alles neu erstellen? Und wie ist das mit der Integration in andere Programme (Outlook, Office, Bildbearbeitung)? Es gibt da soviel schöne Dienste, aber mir ist manchmal die initiale Zeit für die Einarbeitung zuviel, bis ich dann feststelle, dass ein anderer Dienst mehr bietet und von allem meinen Freunden genutzt wird. Freie Marktwirtschaft kann schon anstrengend sein. Vielleicht erfinden die dann ja doch mal irgendwas, so dass man die Dienste untereinander so vernetzen kann, dass es egal ist, welchen man benutzt.
Der Berliner an sich hat ja eine sehr eigene Art, auf Missstände in seiner direkten Umgebung hinzuweisen. Diese Art kann bei Nicht-Berlinern wie mir zuweilen zu Irritationen führen. Beispiel gefällig:
In den Berliner S-Bahnhöfen ist es gerne gesehen, wenn man sich auf der Rolltreppe auf die rechte Seite stellt und die linke Seite damit für Leute, die es eiliger haben, frei lässt. Das steht natürlich nirgends und ist auch eher eine gute Sitte als ein Gesetz. Natürlich gibt es eine ganze Reihe von Menschen, die von dieser Sitte noch nie etwas gehört beziehungsweise sie kurz vergessen haben: Touristen, verliebte, Händchen haltende Pärchen, Kinder, ältere Mitbürger, usw. Sollte so ein Exemplar vor einem stehen, so gibt es verschieden Arten, darauf entsprechend zu reagieren. Eine wäre zum Beispiel, es schlicht weg zu ignorieren und sich auch dahinter zu stellen. Eine andere wäre, wenn man es mal wirklich eilig hat, den Menschen vor sich zu bitten, einen selber durchzulassen. Eventuell wäre auch noch denkbar, sich durchzuquetschen, wobei man natürlich eine Entschuldigung murmelt, aber das ist schon grenzwertig. Der Berliner aber stellt sich auf die Rolltreppe, bellt über alle Stufen hinweg, auf das es alle hören: "Rechts stehen, links jehen!" und verschafft sich dann rabiat einen Weg, nicht ohne kopfschüttelnd lautstark "Unverschämtheit!" oder "Manmanman" vor sich hin redetzureden.
Blognation hat eine Liste mit 100 Seiten aus Deutschland veröffentlicht, die angeblich die 100 beliebtesten sein sollen. Basieren tut diese Liste auf den Einträgen bei del.icio.us. Ganz ehrlich, ich kenne mal gerade die Hälfte der Seiten und davon die meisten auch nur vom Namen her. Und das studiVZ auf Platz 9 kommt, dabei aber ultimate-flash-face auf Platz 3, wundert mich auch sehr, wenn man sich zum Beispiel mal die Rangliste auf Alexa ansieht, wo studiVZ auf Platz 6 liegt und damit der Spitzenreiter untern den Websites aus Deutschland einnimmt.