Teppich-Verkäufer
Wir werden im Februar umziehen. Und da wir es schon ganz witzig finden, nicht auf dem blanken Estrich zu wohnen, müssen wir noch für ungefähr 100 qm Teppich kaufen. Bis jetzt mußte ich das noch nie und somit habe ich auch gar keine Ahnung von Teppichen.
Um diesen Umstand abzuhelfen, bin ich in ein Geschäft gegangen, welches neben Elektrogeräten, Küchen und einigem anderen auch Teppiche führt. Nachdem ich mich ein wenig in der kleinen, aber feinen Teppich-Abteilung umgesehen hatte, kam auch ein Verkäufer mit der Frage, ob er mir helfen könne. Ich schilderte ihm kurz mein Vorhaben und schon war sein Interesse geweckt. Auch mein Preisrahmen ließ ihn zwar nicht in Freudentänzen ausbrechen, ließ aber schon ein paar kleinere Dollarzeichen in seinen Augen erscheinen. Nun wurde ich erst einmal in die Wunder der Teppich-Welt eingeführt: Farben, Muster, Schlinge oder Velours, imprägniert oder nicht, Verlegetechniken, Scheuerleisten und einiges andere. Zum Schluß gab er mir noch seine Visitenkarte und sagte mir, er könne ja auch einmal mit ein paar Mustern vorbeikommen, um das ganze in natura zu sehen.
Beschwingt von soviel Dienstleistung dachte ich mir, wenn man in so einem Geschäft schon so behandelt wird, was ist dann erst in einem richtigen Teppich-Laden los. Also nichts wie rein zu Teppich-Domäne.
Es ist 17 Uhr, also noch drei Stunden bis Ladenschluß. Ich stehe motiviert im Laden, während an der anderen Ecke sich zwei Verkäufer unmotiviert unterhalten. Nach zehn Minuten Anstarren kommen die beiden doch tatsächlich auf die Idee, daß ich was von Ihnen wollte. Gemütlich kommt der eine Verkäufer auf mich zu, um kurz vorher zwischen den Teppichrollen zu verschwinden. Der andere räumt noch ein wenig rum, bis er auch (in gleichem Tempo) angeschlendert kommt. Ob er mir denn helfen könne. Ich schlucke ein paar patzige Antworten hinunter und erzähle auch ihm von meinen Teppich-Plänen. Ach so, Teppich wolle ich kaufen. Ja da könne ich mich hier einmal umschauen, davon hätten sie eine ganze Menge. Ach nee. "Naja", helfe ich ihm auf die Sprünge, "ich kenne mich ja nicht so aus. Was für ein Teppich würden Sie mir denn empfehlen." Der Verkäufer deutet auf das nächst beste Sonderangebot. "Wie wäre es mit dem da?" Der Teppich ist grell-gelb gemustert. "Also, ehrlich gesagt hätte ich da gerne etwas Einfarbiges in einer gedeckteren Farbe." So etwas gäbe es ja gar nicht mehr. Der Trend gehe ja zu Mustern, da sehe man ja den Dreck weniger drauf. Während er mir das erklärt, gehe seine Augen zu einem weiteren Kunden. Dieser hat mir gegenüber den Vorteil, nicht nur weiblich, sondern auch von der Natur mit allen dementsprechenden Vorzügen gesegnet zu sein. Ich weiß zwar nicht, was sich daraufhin in seinem Gehirn abspielte (Seit Dieter Bohlens Teppich-Luder-Geschichte müssen Teppich-Verkäufer komische Phantasien haben...), aber seine letzten Worte an mich waren: "Sie können ja mal dort drüben schauen, vielleicht finden sie ja etwas...", bevor er sich seinem neuen Opfer näherte. Wohlgemerkt, dieser Typ hat weder nach meinen Preisvorstellungen, Farbe oder Art des Teppichs gefragt.
Ich habe mir dann den Leiter kommen und den Typen rausschmeißen lassen. Okay, ich gebe zu, das war gelogen. Der hätte mich wahrscheinlich auch kaum verstanden. Aber der Rest der Geschichte ist leider nur zu wahr.
Nun nehmen wir wahrscheinlich Parkett...
Teppick-Kibek?
Hehe, bei uns war der Verkäufer besagter Kette oben recht zuvorkommend und freundlich damals!
Haben uns aber auch für Parkett entschieden...
Das schlimme ist ja immer, daß man nicht alle Verkäufer über einen Kamm scheren kann bei einer Kette (Nein, nicht Teppick-Kibek). Aber sehr leicht kann ein madiger Apfel die ganze Kette in Veruf bringen ;-)
ist eh besser! Hygienischer, pflegeleichter, und ausserdem sieht's auch einfach schöner aus.