Dezember 2009 |
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Eigentlich fahre ich ja gerne mit der Bahn. Ich mag es, am Bahnhof einzusteigen, mich hinzusetzen und dann gemütlich Zeitung oder ein Buch zu lesen oder Musik zu hören. Man muss sich nicht über andere Autofahrer ärgern und kommt normalerweise relativ entspannt an. Es gibt eigentlich nur eines, was ich nicht am Bahn fahren mag. Und das ist, wenn es nicht klappt..
Dazu muss man wissen: Ich fahre nicht oft mit der Bahn. Vielleicht drei, vier Mal im Jahr. Und in den allermeisten Fällen klappt das dann auch ohne auch nur eine Minute Verspätung oder sonstige Ärgernisse. Aber manchmal geht eben doch was schief. So wie letzte Woche. 12:07 Uhr sollte der ICE fahren. Um 11:55 Uhr kommt die Mitteilung, der Zug hätte fünf Minuten Verspätung. Um 12:05 sind es bereits zehn Minuten. Und ab da steigert es sich minütlich, so dass um 12:20 Uhr der Zug nicht nur 40 Minuten Verspätung hat, sondern auch noch gegen einen einfachen IC ausgetauscht wird. Also ab zum Schalter, um zu fragen, ob der Zug denn nun wirklich ausfällt und wie lange der Ersatzzug denn braucht. Erster Hinweis der Servicedame: Der Zug fällt ja gar nicht aus. Er fährt ja, zwar mit Verspätung und in anderer Form, aber er fährt. Nach dieser Belehrung kann aber die zweite, für mich viel wichtigere Frage nicht beantwortet werden. Okay, anders gefragt: Wäre es vielleicht sinnvoller, auf den nächsten ICE zu warten, der 15 Minuten nach dem nun neuen IC fahren soll, damit man schneller ist? Kann und will sie auch nicht sagen. Aber das der führe, das wisse sie bestimmt. Also wieder zurück auf den Bahnsteig. Kein IC oder ICE weit und breit und natürlich auch kein Ansprechpartner. Schließlich fährt der IC 12:50 Uhr ein. Da kommen dann auch ein paar Bahnangestellte. Also noch einmal hingegangen und gefragt, was denn nun schneller sei. Da ich eine Fahrkarte ohne Zugbindung habe, habe ich immerhin die Wahl. Mit Zugbindung wäre das nach deren Auskunft gar nicht möglich gewesen, den Zug zu wechseln. Aber was nun schneller ist, kann auch hier keiner sagen. Ich probiere es noch mal auf die kumpelhafte Tour: "Mal im Ernst, wenn Sie jetzt persönlich für sich entscheiden müssten, was würden Sie dann machen?" Argwöhnisch guckt mich ein Augenpaar an und man sieht förmlich den Disput zwischen der Möglichkeit, seine jahrzehntelange Erfahrung auszuspielen und auf der anderen Seite Informationen preiszugeben, die man nicht wirklich verifizieren kann. Schließlich siegt das Ego und ich bekomme eine Empfehlung für den ICE. Hin- und Hergerissen warte ich weiter auf dem Bahnsteig ab. Es vergehen weitere Minuten und der IC, der längst in Bewegung sein sollte, ist immer noch da. Mittlerweile ist es 12:55 Uhr, als schließlich zum letztmaligen Einsteigen aufgefordert wird. Ich schaue auf die Anzeigentafel des Bahnsteiges, wo der ICE einlaufen soll: Der Zug hat fünf Minuten Verspätung. Also nun schnell in den IC, immerhin scheint der wirklich loszufahren. Und tatsächlich komme ich mit dem IC nur knapp eine Stunde verspätet an (er scheint also nicht so viel länger als der ICE gebraucht zu haben). Bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof habe ich noch einige Menschen gesehen, die auch zwischen ICE und IC überlegt haben und sich dann doch für den ICE entschieden haben. Ob der wirklich gefahren ist, werde ich wohl nie erfahren.