Samstag, 11. Februar 2006
Musik-Empfehlungen
So ziemlich am Anfang meiner Internetzeit, dass muss so 1997 gewesen sein, habe ich einen Dienst namens FireFly entdeckt. Bei diesem konnte man seine zehn Lieblingsfilme eintragen und dieser hat dann fünf weitere vorgeschlagen. Bei diesen konnte man nun angeben, ob man sie mochte, langweilig fand oder noch nicht kannte. Dann wurden wieder fünf Filme vorgeschlagen usw. Während am Anfang noch ziemlich abstruse Vorschläge kamen, wurden diese mit der Zeit immer besser, so dass ich einige ziemlich nette Filme darüber kennen gelernt habe, die ich sonst sicher nicht gesehen hätte. Natürlich wusste ich schon damals, dass die Anregungen durch eine große Datenbank entstanden, wo andere ebenfalls ihre Filme bewerteten. Leider stellte der Dienst einige Zeit später die Website mit der Begründung ein, man habe nun das Produkt ausgiebig getestet und wolle es nun verkaufen.
Jahre später fing Amazon an, unter die Bücher, die man bestellen wollte, Hinweise auszugeben in der Art ?Menschen, die dieses Buch gekauft haben, interessierten sich auch für...“. Leider scheint hier der Datenbestand nicht groß genug oder die Software dahinter nicht ausgefeilt genug. Jedenfalls werden mir oft Produkte empfohlen, die ich entweder schon habe oder mich nicht im geringsten interessieren.
Nun habe ich aber wieder zwei Webseiten gefunden, die scheinbar mehr Know-how hineingesteckt haben. Zum einen ist das Pandora. Hier kann man ein Musikstück angeben und Pandora untersucht dieses nach bestimmten Merkmalen, die es in einer Datenbank gespeichert hat. Diese baut auf dem Music Genome Project auf, in der seit sechs Jahren Musikstücke nach bestimmten Merkmalen kategorisiert werden. Ist das Stück gefunden worden, spielt Pandora in einem eigenen Player Songs mit ähnlichen Merkmalen. Dabei ist die Musikauswahl recht gut und wenn es mal in die falsche Richtung abdriftet, kann man auch gegenlenken.
Noch besser gefällt mir aber Last.FM, welches nicht auf einer selbstdefinierten Datenbank aufbaut, sondern, wie damals FireFly, auf den Angaben der anderen Benutzer. Dabei gehen die Macher davon aus, dass man die Musik, die man am Computer hört, auch gut findet. Also gibt es ein kleines Plugin für die gängigsten Player, welches die Informationen über das gerade gespielte Stück an den Last.FM-Server schickt. Hat der Server einige Zeit genug Informationen gesammelt, so kann man zum einen ebenfalls über einen eigenen Player vorgeschlagene Musikstücke anhören oder sich weitere Interpreten empfehlen lassen. Dabei ist ganz witzig, dass es einen Schieberegler gibt, bei dem man bestimmen kann, ob man eher gängige Interpreten oder lieber etwas Ausgefalleneres will. Daneben gibt es Informationen über die Interpreten, welche Stücke von den Leuten besonders gerne gehört werden und welche Stücke man selber gerne hört. Und das wäre vielleicht auch der erste Dienst, bei dem ich überlegen würde, sogar Geld dafür zu bezahlen.