Also, über Geschmack läßt sich ja bekanntlich nicht streiten. Und ob ich einen
guten Geschmack habe, wird die Geschichte entscheiden. Allerdings ist mein Geschmack eigentlich recht einfach zu beschreiben: Schlicht muß es sein. Um ein paar Beispiele zu nennen: Eiche rustikal und röhrender Hirsch mag bei anderen Leuten gut ankommen, in meiner Wohnung haben die nichts zu suchen. Diddle-Mäuse kommen direkt aus der Hölle (und sollten dort auch wieder hin) und Birkenmöbel gehören in Dänische Ferienhäuser. Für mich ist die einzige Farbe für ein Auto schwarz (mit ein paar Ausnahmen ;-) ) und Spoiler, überdimensionale Auspuffrohre und Breitreifen gehören in den Motorsport und nicht auf die normale Straße. Außerdem sind Tennissocken außerhalb von Tennisplätzen keine Bekleidung, sondern ein Verbrechen, genauso wie Sandalen, Trainingshosen aus lila Ballonseide und kurzärmelige Hemden. Wie gesagt, nicht jedermanns Geschmack, aber meiner.
Nur einmal im Jahr tickt bei mir was aus. Plötzlich kann es nicht kitschig genug sein, mein Musikgeschmack verabschiedet sich und ich weiß: Die Vorweihnachtszeit hat begonnen. Ich beginne, mich mit Vorliebe auf Weihnachtsmärkten herumzutreiben, Glühwein zu schlürfen und mit verträumtem Blick den Weihnachtssängern zuzuhören.
Last Christmas wird auf Endlos-Wiederholung gestellt, Weihnachtsfilme geguckt (Meine Lieblinge dabei:
Christmas Vacation &
Die Hard II) und
Geschichten am Kamin gelesen. Sollte es dann noch schneien (was in unseren Breitengraden ja im Dezember recht selten ist), dann ist es endgültig aus. Mittlerweile habe ich es begriffen und stehe dazu: Ich bin ein Weihnachtsjunky. Erst am 27. Dezember werde ich wieder clean sein.