Halloween-Wahnsinn
Zum ersten Mal seit langen war ich dieses Halloween mal wieder nachmittags zuhause. Also habe ich eine Tüte mit Süßigkeiten gekauft für den Fall, dass wirklich Kinder bei uns klingeln würden. Und tatsächlich, kaum war es dunkel, standen auch schon drei lustig gruselig verkleidete Gestalten vor der Tür, die einen kleinen Spruch aufsagten und dann eben auch eine entsprechende Belohnung erhielten. Ein paar Minuten später das nächste Klingeln, die nächste kleine Gruppe, das gleiche Spiel. Mit der Zeit wurden die Abstände aber immer kürzer und dann brauchte ich die Tür gar nicht mehr zu zu machen, denn die Kinder standen mittlerweile Schlange. Als ich dann ein paar Schritte vor die Tür machte, konnte ich meinen Augen nicht trauen: Die gesamte Straße war voll von Kindern. Ich weiß gar nicht, wo die alle hergekommen sind. Kleine Gruppen, große Gruppen, Einzelkämpfer, mit und ohne Elternbegleitung – es war wie eine Invasion. Bei den Verkleidungen war alles von Professionell mit Schminke bis zu „ein Vampirgebiss muss reichen“ alles dabei. Auch die Performance der Gruppen war sehr unterschiedliche. Manche hatten richtig kleine Sachen einstudiert, andere hielten nur mehr oder weniger wortlos ihre Tüten hin. So dauerte es auch nicht lange und mein Süßigkeitenvorrat war dahin und auch die Notrationen waren geplündert. Aber immer noch kamen Kinder, die teilweise ziemlich fordernd Süßigkeiten verlangten. Ich habe dann die Klingel abgestellt und soweit ich konnte das Licht zur Straße gelöscht. Erst später am Abend habe ich mich dann wieder vor die Tür getraut und musste feststellen, dass unsere gesamte Tür mit Zahnpasta verschmiert war, inklusive des Briefkastens.

Meine Lektion für das nächste Jahr: lieber wieder nicht zu Hause sein. Und dafür eintreten, dass dieser importierte Brauch möglichst schnell wieder verschwindet.